Die Skitourensaison steht vor der Tür!
Tipps für die perfekte Skitour
Tipps für die perfekte Skitour
Das Skitourengehen abseits der Pisten im freien Gelände erfordert Wissen und die richtige Ausrüstung. Damit du sicher unterwegs bist und die Skitour zum Genuss wird, haben wir einige Tipps zusammengetragen. Gerne helfen dir auch unsere Skitoureninstruktoren des BSV und beraten dich bei Kauf und Ausbildung.
Hast du schon eine Ausrüstung wird es Zeit diese fit für die Saison zu machen. Das alte Wachs muss vom Schibelag runter, der Belag eventuell noch ausgebessert und anschließend neu gewachst werden. Die Kanten sollten neu geschliffen werden, zu empfehlen sind 89 Grad. Die Bindung sollte nochmals gereinigt und geschmiert werden.
Die Steigfelle sollten (falls nicht schon im Frühling erledigt) gereinigt und anschließend gewachst werden. Falls der Kleber nicht mehr hält, solltest du ihn wechseln.
Wenn du über eine Neuanschaffung nachdenkst, schaffe dir das richtige Material an, den Ski ist nicht gleich Ski. Bei Tourenski steht vor allem das Gewicht im Vordergrund. Je leichter ein Ski ist, desto schlechter ist in der Regel aber auch seine Abfahrtsperformance. Deswegen greifen viele Tourengeher zu Modellen mit 90 Millimeter Mittelbreite (Allroundski). Um mit einem Ski unter 80 Millimetern auch im Tiefschnee problemlos fahren zu können, sollte man schon ein sehr guter Skifahrer sein. Mittelbreiten über 95 Millimeter bedeuten mehr Gewicht und sind schon schwer in der Aufstiegspur zu halten.
Auch bei der Bindung gibt es große Unterschiede. Wer Wert auf einen kraftsparenden Aufstieg legt, greift meist zu einer reinen Pin-Bindung. Wem die Abfahrt wichtiger ist, der kann auch mit einer Pin-Bindung mit Pisten-Hinterbacke oder einer Hybridbindung glücklich werden. Es gilt auch zu beachten, dass Vorderbacken bei gewissen Modellen nicht auslösen können und damit das Verletzungsrisiko steigt.
Besonderes Augenmerk sollte beim Einkauf auf den Tourenschuh gelegt werden. Auch bei diesen gibt es aufstiegs- und abfahrtsorientiertere Modelle. Der Schuh sollte zu 100 Prozent passen, denn anderenfalls vergeht einem schnell der Spaß am Tourengehen.
Harscheisen gehören in jeden Tourenrucksack, damit man auch bei eisigen Bedingungen nicht den Halt verliert.
Neben der Skitourenausrüstung braucht es auch eine Notfallausrüstung. Abseits des gesicherten Skiraumes musst du jederzeit mit alpinen Gefahren, allen voran Lawinen, rechnen. Daher brauchst du ein modernes LVS-Gerät mit Drei-Antennen-Technologie, eine Sonde und eine Schaufel. Die Sonde gibt es bereits ebenfalls mit Empfänger, sodass du die Suchzeit verkürzen kannst. Bei der Schaufel ist darauf zu achten, dass das Schaufelblatt aus Metall und nicht aus Kunststoff besteht. Weiters sollte ein Biwaksack und Erste-Hilfe-Set nicht fehlen. Ein Airbag-Rucksack ist zwar kein Muss, er kann aber im Ernstfall Leben retten. Trotzdem ist er kein Freifahrtschein.
Es nützt aber die beste Ausrüstung nichts wenn du damit nicht umgehen kannst. Zu Saisonbeginn sollte jeder mit dem LVS-Gerät üben um die Kameraden im Ernstfall schnell zu finden. Auch das Sondieren und Ausschaufeln will geübt sein. Wir empfehlen zum Umgang mit der Notfallausrüstung zumindest einmal einen Lawinenkurs zu besuchen. Schau in unser Saisonprogramm, da findest du sicher den entsprechenden Kurs für dich.
Nachdem alle Vorbereitungen erledigt sind, verbessere auch deine Technik beim Skifahren. Auf einer präparierten Piste fährt es sich einfacher als abseits. Sobald man den gesicherten Skiraum verlässt, stellt das Gelände deutlich höhere Anforderungen an das fahrerische Eigenkönnen. Kein Abrutschen im Pflug, sondern dynamisches Skifahren ist gefragt. Dabei ist Neuschnee die angenehmste Art an Schnee. Meistens ändert sich die Beschaffenheit des Untergrunds mehrmals auf einer Tourenabfahrt. Windgepresster Schnee, Bruch-Harsch, Firn und gelegentlich auch Pulverschnee verlangen uns Tourengeher ein breites Spektrum an Fahrtechniken ab. Fahren unter schwierigen Bedingungen sollte deswegen auf jeden Fall vor der ersten Skitour im Gelände geübt werden. Wer sich unsicher ist, ob sein fahrerisches Können ausreicht, tut gut daran, ein paar Stunden in ein Techniktraining zu investieren. Bei Fragen helfen dir gerne unsere Skitoureninstruktoren weiter.
Auch die richtige Gehtechnik will gelernt sein. Viele Anfänger heben beim Aufstieg den gesamten Ski an. Das kostet zuviel Kraft. Vielmehr führt man den Ski über die Schneeoberfläche - das bedeutet der Ski wir am Schnee aufliegend gezogen.
Im Gegensatz zu Pistentouren, wo man mit der höchsten Steighilfe geradeaus den Berg hinaufgeht, beginnt man abseits ab etwa 30 Grad Hangneigung damit, Spitzkehren zu gehen. Die richtige Technik dabei sollte unbedingt geübt werden, ehe man sich in schwierigeres Gelände begibt. Verzichten Sie außerdem so lange wie möglich auf Steighilfen. Sie verändern das Gangbild, was zum Wegrutschen führen kann.
Wenn du nun skifahrtechnisch bereit bist, die richtige Ausrüstung besitzt und weißt wie man sie richtig benutzt, geht es an die Planung der ersten Skitour im Gelände. Sie ist der Grundstein für einen sicheren und genussvollen Tourentag.
Grundlage Lawinenlagebericht
Als Erstes wird die aktuelle Lawinenwarnstufe betrachtet. Bei den Stufen vier und fünf sind keine Skitouren möglich bzw. viel zu riskant. Aber auch bei Stufe drei ist besondere Vorsicht geboten, denn hier passieren die meisten Lawinenunfälle und die Einschätzung eines Hanges erfordert viel Erfahrung.
Der Lawinenlagebericht verrät aber noch deutlich mehr. Du erfährst, wo und ab welcher Höhe die größte Gefahr besteht, welche Formen von Lawinen vorherrschen und in welchen Expositionen sich die größten Gefahrenstellen befinden. Um den Lawinenlagebericht richtig lesen und verstehen zu können, solltest du dir im Vorfeld die entsprechenden Kenntnisse aneignen. In unserem jährlichen Winterprogramm des BSV findest du dazu Anfängerkurse und Kurse für Fortgeschrittene. Auch hierbei helfen dir unsere Skitoureninstruktoren gerne weiter.
Anfänger sollten bei Stufe drei keine Touren über 30 Grad Hangneigung gehen. Die Hangneigung lässt sich entweder vor der Tour über Karten oder vor Ort im Gelände bestimmen. Im Hang kann die Hangneigung entweder über die Skistock-Pendelmethode oder durch eine Handy-App mit Neigungswinkelmesser bestimmt werden.
Gefahren im Gelände erkennen
Alleine den Lawinenlagebericht zu lesen und zu verstehen reicht nicht aus, da dieser eine Fläche von circa 100 Quadratkilometern abdeckt. Er liefert eine generelle Situationsbeschreibung in diesem Gebiet, die auf Auslösewahrscheinlichkeiten von Lawinen abzielt. Die finale Risikobewertung muss immer am Einzelhang im Gelände stattfinden. Deshalb solltest du selbst in der Lage sein, Gefahrenzeichen zu erkennen. Dazu zählen vor allem Triebschnee und große Schneemengen. Nimmst du Setzungsgeräusche oder Rissbildung im Schnee wahr, solltest du umkehren.
Gleiches gilt bei schlechten Sichtverhältnissen, da du Gefahrenzeichen nicht mehr wahrnimmst. Anfänger, aber auch Fortgeschrittene verlassen sich häufig auf bereits vorhandene Skispuren. Aber nur weil der Tourengeher vor dir keine Lawine ausgelöst hat, ist die Spur noch lange nicht sicher. Grundsätzlich solltest du darauf achten, Mulden zu meiden und sich nicht am Fuß steiler Hänge oder unterhalb von Wechten aufzuhalten. Setz dich sich vor der Tour eingehend mit den potenziellen Gefahren auseinander.
Lawinenrisiken zuverlässig zu bestimmen, erfordert einiges an Wissen. Die häufigsten Unfallursachen bei Skitouren sind Unwissenheit, Selbstüberschätzung und Fehleinschätzung der Situation.
In Zusammenschau des Lawinenlageberichtes, einer Tourenbeschreibung, topografischer Karten und des Wetterberichtes lässt sich die optimale Route planen und Gefahrenstellen identifizieren, die besser umgangen werden. Weiters sind alle Mitglieder der Tourengruppe in der Planung der Tour zu berücksichtigen, da Unterschiede in Kondition und Fahrkönnen schnell zu einem Problem werden können, wenn die Tour nicht am schwächsten Glied ausgerichtet wird.
Saisonprogramm Winter 2023/2024
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Und schon kann’s losgehen!