Alles außer gewöhnlich war mein erstes Jahr im Landesdienst bei der Bezirkshauptmannschaft Urfahr-Umgebung.
Eigentlich habe ich mich bewusst für einen 20-Stunden-Dienstposten entschieden, damit ich mein Studium und Beruf gut unter einen Hut bringen kann. Doch im März 2020 machte auch mir das Corona-Virus einen Strich durch die Rechnung und warf viele Pläne über Bord. Durch meine Mitarbeit im Krisenstab der BH Urfahr-Umgebung wurden aus meinen 20 Arbeitsstunden rasch 40 oder auch mehr. Zu Beginn war alles gut bewältigbar, man steckte seine ganze Energie in die Mithilfe zur Pandemiebekämpfung, um einen wichtigen Beitrag zu leisten. Doch nach einigen Wochen merkten wir bereits die Müdigkeit, die uns in den Knochen steckte.
Die Stabsarbeit ist klarerweise eine Herausforderung für alle, aber nicht nur das, nirgendwo lernt man seine Kollegen besser kennen als in solchen Ausnahmezeiten. Im Lockdown wurden viele Kolleginnen und Kollegen zu wichtigen Bezugspersonen und auch Seelsorgern. Wir konnten uns gegenseitig bejammern und vor allem aber gegenseitig aufbauen und motivieren.
Mitte Mai endete die Krisenstabsarbeit für mich, da mein Studium mehr Aufmerksamkeit benötigte und ich konnte mich nach vielen Wochen wieder meiner eigentlichen Arbeit widmen und mich dort ordentlich einlernen.
Nach den relativ ruhigen Sommermonaten stiegen die Coronafälle, besonders auch in unserem Bezirk, recht stark an. Somit war es wieder notwendig, dass (fast) alle Mitarbeiter unserer Bezirkshauptmannschaft bei der Krisenarbeit mithalfen. Für alle und besonders auch für mich war dies sicher die anstrengendste Zeit in diesem Krisenjahr, da besondere Konzentration und Selbstorganisation gefragt war, um die tägliche Arbeit und die Krisenstabsarbeit zu meistern. Zusätzlich kam für mich eine weitere Herausforderung in dieser Zeit hinzu. Im Zuge meines Studiums absolvierte ich in dieser Zeit ein fünfmonatiges Berufspraktikum beim Land OÖ, was die Situation für mich zusätzlich verschärfte.
Rückblickend sehe ich das Krisenjahr 2020 dennoch nicht negativ. Es hat sich für mich persönlich gezeigt, wie sehr man wirklich belastbar ist und wie viel man schaffen kann. Gerade das richtige Managen von vielen Erledigungen war besonders wichtig für mich. Auch für meinen Studienabschluss habe ich durch die Krisenzeit eine perfekte Ausgangslage für meine Bachelorarbeit gefunden und somit kann ich von diesem Jahr durchaus profitieren.